Edelsteine von A bis Z

Alexandrit

Der Alexandrit ist eine sehr seltene Chrysoberyllvarietät. Er gehört zu den begehrtesten Edelsteinen überhaupt. Er wurde im Ural entdeckt und nach dem russischen Zaren Alexander I. benannt. Dieser Edelstein ist bekannt für seinen Farbwechsel (Changieren). Bei Tageslicht ist er grün oder blaugrün, bei künstlichem Licht rot bis violett. Der Farbwechsel kommt bei dickeren Steinen am besten zum Ausdruck.
Der Alexandrit hat eine Mohshärte von 8.

Aquamarin

kupfer
Aquamarin

Der Aquamarin gehört zur Gruppe der Berylle.Der Name Aquamarin (lat. „aqua marina“) bedeutet „Wasser des Meeres“. In der Natur kommt dieser Edelstein in allen Farbübergängen von hellem Blau über Blau bis Grün vor, wie die Wasser der Meere. Am begehrtesten, aber auch am seltensten, ist tiefes Blau. Viele der heute angebotenen schönen blauen Aquamarine haben ihre Farbe durch Wärmebehandlung erhalten. Aquamarin ist etwas spröde und druckempfindlich.
Er hat eine Mohshärte von 7 – 8.

Bergkristall

Der Bergkristall ist das bekannteste Mineral aus der Familie der Quarze.Weil die Griechen den Bergkristall für Gefrorenes hielten, nannten sie ihn „kristallos“, d.h. Eis. Während des ganzen Mittelalters hiess der Bergkristall einfach Kristall.
Seine Mohshärte ist 7.

Bernstein

Bernstein ist kein Mineral, sondern ein fossiles Harz, das vor Millionen von Jahren von einer besonderen Kiefernart abgesondert wurde, die heute ausgestorben ist. Er ist also organischen Ursprungs. Der Name Bernstein kommt vom Niederdeutschen und bedeutet Brennstein. Tatsächlich lässt sich Bernstein mit einem Streichholz leicht entzünden.

Er verbreitet den typischen, angenehmen Geruch von Weihrauch. Bernstein ist so leicht, dass er auf einem Salz-Wasser-Gemisch schwimmt. Einschlüsse von Insekten und Pflanzen erhöhen den kommerziellen Wert des Bernsteins beträchtlich. Die Römer nannten den Bernstein Electrum, da er sich durch Reibung elektrisch aufladen lässt.
Seine Mohshärte ist 2 – 3.

Beryll

Nach der Farbe unterscheiden wir bei der Mineraliengruppe der Berylle drei Varietäten: den grünen Smaragd, den blauen Aquamarin und den in vielen anderen Farben auftretenden Edelberyll. Allen Beryllen ist eine gewisse Sprödigkeit und damit Empfindlichkeit gegen Druck gemeinsam.

Gute Edelberyllsorten sind durchsichtig und frei von Einschlüssen. Im Handel haben einige Farbvarietäten eigene Namen. Der farblose Beryll heisst Goshenit, der helle, gelblichgrüne Heliodor, der stachelbeerrote Bixbit. Am bekanntesten ist der Goldberyll. Seine Farbe schwankt zwischen zitronengelb und goldgelb.
Die Mohshärte der Berylle ist 7 – 8.

Chrysoberyll

In der Antike wurde Chrysoberyll als Beryll betrachtet. Dem entspricht auch sein Name: goldener (griechisch: chrysos) Beryll. Erst um 1800 erkannte ein Mineraloge, dass Chrysoberyll ein eigenständiges Mineral ist. Es gibt goldgelbe, grünlichgelbe oder bräunliche Chrysoberylle.

Gewöhnlich sind sie durchsichtig und mit grosser Härte, starkem Glanz und hoher Lichtbrechung ausgestattet. Der Chrysoberyll besitzt alle Eigenschaften eines wertvollen Edelsteines. Die begehrteste Varietät wird im Volksmund „Katzenauge“ genannt.
Seine Mohshärte ist 8.

Chrysopras

Der Chrysopras gehört durch seine apfelgrüne Farbe und seinen zarten durchscheinenden Glanz zu den begehrtesten und wertvollsten Chalcedon-Varietäten und folglich in die Gruppe der Quarzmineralien.

Schon die alten Chinesen verarbeiteten ihn in grossem Umfang: aufgrund seiner Ähnlichkeit mit gewissen Jadearten hielten sie ihn für einen heiligen Edelstein. Auch die Ägypter verarbeiteten ihn gerne zu Schmuckstücken, Griechen und Römer schliffen daraus vor allem facettierte Steine.
Seine Mohshärte ist 6 – 7.

Citrin

Der Citrin gehört zur Quarz-Gruppe.Die zitronengelbe Farbe gab ihm den Namen. Seit dem 4. Jahrtausend v. Chr. war dieses Mineral schon im Iran, in Ägypten und Indien bekannt. Zur Zeit der Griechen und Römer kam es dann sowohl in der Edelsteinkunde als auch als Schmuckstein zur Verwendung.

Irreführenderweise wird der Citrin schon seit jeher im Handel zu Unrecht als „Rio-Grande-Topas“ oder noch schlechter, gar als „Topas“ bezeichnet. Natürlich ist diese Bezeichnung grob falsch und könnte dem Gesetz nach auch als Betrug geahndet werden.
Seine Mohshärte ist 7.

Conch-Perle

Diese Perlen entstehen in Schnecken, nicht in Muscheln. Sie werden nicht gezüchtet. Diese Meerwasserschnecke (Stromus Gigas) kommt nur in den Gewässern der Karibik vor. Daher ist die Menge extrem begrenzt. Leider werden manchmal auch aus dem Gehäuse der Schnecke selbst, die auch eine rosane Farbe hat, ovale Stücke geschnitzt und poliert, die dann fälschlicherweise als Conch-Perle angeboten werden. Richtige Conch-Perlen sollten eine flammige Struktur vorweisen.

In einigen Bereichen der Karibik gilt seit Jahren ein Fangverbot, da das proteinhaltige Fleisch der Schnecke von der Bevölkerung schon seit langem sehr geschätzt wird. Es ist zu hoffen, dass solche Fangverbote weiter ausgeweitet werden. Für die Conch-Perle bedeutet dies, dass sie eine seltene und kostbare Rarität bleiben wird.

Cordierit

Cordierit ist ein zu Unrecht wenig bekannter Edelstein mit grosser antiker Tradition. Die Indianer Amerikas fertigten aus ihm sakrale Gegenstände an, die alten Römer verwendeten ihn für Gravuren. Cordierit wird auch Dichroit (vom griechischen dichros, d.h. zweifarbig) und Iolith(vom griechischen ion für violett und lithos für Stein) genannt. Im Handel nannte man dieses Mineral bis vor kurzem fälschlicherweise „Wassersaphir“. Er kommt in verschiedenen Farbvariationen vor (gelb, grünlich, blau usw.). Am begehrtesten sind klare, blaue Exemplare mit Glasglanz (Iolith).
Seine Mohshärte ist 7 – 7.

Diamant

Der Diamant besteht aus reinem Kohlenstoff. Er bildet eine eigene Steingruppe. Er besitzt viele edle Eigenschaften. Deshalb wird er auch als König der Edelsteine bezeichnet. Er funkelt, wenn er geschliffen ist, wie kein anderer. Die Griechen nannten ihn "adamas", den Unbezwingbaren. Diamant ist zwar das härteste Mineral, aber im Feuer verbrennt er, und ein unglücklicher Schlag kann ihn in Stücke zerbrechen lassen.

Häufig werden alle Diamanten als Brillanten bezeichnet, dies ist jedoch nicht korrekt, da eigentlich nur Steine mit typischem Rundschliff und 58 Facetten als Brillanten bezeichnet werden dürfen. Diamanten gibt es in vielen Farben, die meisten sind jedoch sehr selten. Seine Schleifhärte ist 140 mal so gross wie die von Korund.
Die Mohshärte des Diamanten ist 10.

Feueropal

Der Feueropal wird sehr gesch�tzt wegen seiner goldgelben bis feuerroten Farbe. Der typische Feueropal schimmert flammenartig. Er zeigt jedoch nur selten ein Farbspiel wie der Edelopal. Die wertvollsten Sorten sind klar durchsichtig.
Seine Mohshärte ist 5 – 6.

Granat

Granat ist nicht nur ein roter Edelstein, wie viele glauben. Es gibt ihn in vielen verschiedenen Farben (grün, gelb, schwarz, durchsichtig etc.) ausser blau. Jedoch sind Rottöne am häufigsten anzutreffen. Auch gibt es farbwechselnde Granate, die von grünlich-blau im Taglicht auf rötlich-purpur im warmen Kunstlicht wechseln und in keiner Weise ihrem grossen Vorbild, dem Alexandrit, hinten nachstehen. Bemerkenswert ist auch, dass Granate keinerlei Spaltbarkeit aufweisen.
Die Mohshärte des Granats ist 6 – 7.

Jadeit

Der Name Jadeit leitet sich von der älteren Bezeichnung "Jade" ab, die ihrerseits ihren Ursprung im spanischen Wort "pedra de hijada", d.h. Lendenstein, hat. Jade wurde dort nämlich dazu verwendet, Nierenleiden zu heilen. Achtung! Der traditionelle Begriff Jade bezeichnet jedoch nicht nur ein bestimmtes Mineral, sondern damit werden Missverständlicherweise zwei verschiedene Silicate bezeichnet. Einerseits der Jadeit und andererseits der Nephrit. Von Jade im Allgemeinen zu sprechen ist also mineralogisch gesehen nicht richtig, und man sollte korrekterweise stets zwischen Jadeit und Nephrit unterscheiden, vor allem auch deshalb, weil sich diese in ihrem Handelswert deutlich unterscheiden.

Ersterer ist wesentlich seltener und folglich auch wertvoller. Der Jadeit ist ein sehr zähes Mineral. Seine Färbung kann verschiedenartig sein (weiss, rosa, orange, braun, schwarz), und dennoch sind die begehrtesten Varietäten jene mit einem sehr intensiven Smaragdgrün.
Der Jadeit hat eine Mohshärte von 6 – 7.

Karneol

Der Karneol ist eine Chalcedonvarietät und gehört zur Gruppe der Quarze. Charakteristisch ist für ihn seine dunkelrote bis orangerote, oft aber auch rotbraune Färbung. Die begehrteste Farbe ist jedoch fleischrot. Karneol ist überwiegend einfarbig. Dem Sonnenlicht ausgesetzt, verfärbt er sich almählich braun.
Seine Mohshärte ist 6 – 7.

Koralle

Diese Substanz, die von Hohltieren produziert wird, also kein Mineral ist, tritt in zahlreichen Varianten auf, die vor allem aufgrund ihrer Herkunft und Farbe unterschieden werden k�nnen. Der Name der Koralle ist griechischen Ursprungs (korallion).

Die Korallen, die eine typische verzweigte Struktur haben, können weiss, rosa oder rot gefärbt sein. Sie bevorzugen warme Meere, wobei sie im Mittelmeer in Tiefen zwischen 50 und 150 m und in den tropischen Gewässern bis zu 500 m vorstässt. Korallen sind extrem empfindlich gegen Wasserverschmutzung. Von den verschiedenen Korallenarten ist die rote Edelkoralle am meisten begehrt.
Die Mohshärte der Koralle ist 3 – 4.

Korund

Siehe Saphir und Rubin.

Lapislazuli

Lapislazuli ist einer der ältesten im Orient verwendeten Edelsteine. Seine polierten Oberflächen erinnern bisweilen an ein mit goldenen Sternen bedecktes Firmament. Die Sumerer schnitzten Talismane, die Babylonier Siegelzylinder, die Àgypter Skarabäen-Amulette aus Lapislazuli. Er ist ein Gemenge aus mehreren Mineralien, also, strenggenommen, ein Gestein.

Hauptbestandteil mit etwa 20-40% ist der tiefblaue Lasurit. Beigemengter Calcit bewirkt hellere Farben, Pyrit eine grünliche Tönung, wenn er sehr stark vertreten ist; sonst gilt der körnig eingesprengte, goldfarbene Pyrit geradezu als Zeichen der Echtheit des Lapislazuli. Der Name Lapislazuli kommt aus dem Persischen (pers. „azul“=blau) und dem Lateinischen (lat.“lapis“=Stein).
Seine Mohshärte ist 5 – 6.

Meteorit

Meteorite entstehen, wenn ein Meteorid (kosmischer Körper) in die Erdatmosphäre eindringt, dieser aber nicht vollkommen verglüht. Ein Rest davon erreicht die Erdoberfläche. Der Name Meteorit kommt aus dem Griechischen und kann etwa mit "in der Luft befindlich" übersetzt werden. Man unterteilt die Meteorite nach ihrem Stoffbestand und ihrer inneren Struktur. Im wesentlichen unterscheidet man: Steinmeteorite, Stein-Eisen-Meteorite und Eisenmeteorite.

Moldavit

Der Moldavit ist die durchsichtige oder durchscheinende grüne Varietät der Tektite.
Seine Mohshärte ist 5.

Mondstein

Der Mondstein gehört zur Gruppe der Feldspate. Mit dem Namen "Mondstein" werden im Edelsteinhandel nur ganz bestimmte Feldspatarten, die das optische Phänomen des Adularisierens aufweisen, bezeichnet. Darunter versteht man eine optische Erscheinung, die im Kristall einen bläulichen, silbrigen oder weissen Schimmer mit einer gewissen Ähnlichkeit zum Opalisieren, Irisieren oder Perlmuttglanz anderer Mineralien hervorruft, beim Mondstein aber vor allem an das matte weisse Licht des Mondes erinnert. Der Mondstein ist sehr druckempfindlich.
Seine Mohshärte ist 6 – 6.

Nephrit

Der Nephrit wird oft mit dem Jadeit verwechselt. (Siehe Jadeit.) Nephrit kommt in einer breiten Palette von Grüntönen vor, von dunklem Spinatgrün bis zu grünlich-weiss. Dank der besonderen Mikrostruktur des Nephrits, ist er immer opak und ausserordentlich zäh. Aus Nephrit gefertigte Nägel können ohne zu brechen in hartes Holz eingeschlagen werden. Selbst mit dem Vorschlaghammer ist es fast unmöglich, einen Nephrit-Block zu zertrümmern.
Seine Mohshärte ist 6 – 6.

Peridot

Peridot ist ein beredtes Beispiel dafür, wie sehr Edelsteinnamen im Lauf von Jahrhunderten einem Bedeutungswandel unterliegen können. Heute sind die Begriffe Peridot, Chrysolith und Olivin vom Inhalt her gleich. Alle meinen dasselbe Mineral, ein Magnesium-Eisen-Silicat. Diese Klarheit wurde erst Ende des 18. Jahrhunderts geschaffen. Davor verstand man unter den oben genannten Begriffen ganz verschiedenes. Der Begriff Olivin wurde erst 1790 geprägt. Er nimmt Bezug auf die olivgrüne Farbe des Minerals.

Der Name Olivin wird in der Mineralogie verwendet, während man Peridot in der Edelsteinkunde bevorzugt. Peridot ist sozusagen die edle Varietät des Olivins. Er zeichnet sich durch die klaren, olivgrün gefärbten Kristalle aus und ist als Edelstein sehr begehrt. Peridot ist einer der wenigen Edelsteine, der nur in einer einzigen Farbe auftritt. Er ist stets grün, wenn manchmal auch mit einer Hinwendung zu Gelb oder Braun.
Seine Mohshärte ist 6 – 7.

Opal

Kein Edelstein zeigt eine solche Farbenvielfalt und Farbenpracht wie der Opal. Die funkelnde Welt aller Edelsteine scheint hier eingefangen. Schmuckliebhaber denken an ein buntes, unübertroffenes Farbenspiel, wenn sie von Opal hören. Tatsächlich umfasst die Opalgruppe viel mehr als nur die schillernden Varietäten.

Opal gehört zur Gruppe der Quarze. Man unterscheidet drei Arten: die schillernden Edelopale, die gelb-roten Feueropale (siehe Feueropal), und die gemeinen Opale. Die gemeinen Opale spielen in der Welt des Schmucks eine untergeordnete Rolle. Sie sind gewöhnlich undurchsichtig und ohne Farbenspiel. Einmalig ist jedoch der Edelopal. Kein Stein erreicht sein Farbenspiel, das Opalisieren. Je nach Blickwinkel ändert sich der regenbogenartige Schiller. Zwei Varietäten kann man beim Edelopal unterscheiden: die mit heller Grundfarbe ausgestatteten weissen Opale und die selteneren Schwarzen Opale mit dunkelgrauer, dunkelblauer, dunkelgrüner oder grauschwarzer Körperfarbe.

Die Mayas und die Azteken benutzen den Opal schon lange vor der Entdeckung Amerikas als Schmuck und für kultische Zwecke.
Die Mohshärte des Opals ist 5 – 6.

Perle

Perlen dienen dem Menschen schon seit 6000 Jahren als Schmuck. Ohne Bearbeitung zeigen sie hohen Glanz und seidigen Schimmer. Sie gehören nicht zu den Mineralien sondern sind ein tierisches Produkt. Durch das Eindringen eines Fremdkörpers (z.B. eines Sandkorns) in die Muschel entsteht die Perle. Der Fremdkörper wird langsam und schichtweise mit Lagen von Perlmuttersubstanz umhüllt.

Da natürliche Perlen heute bereits selten zu finden sind, hat man Methoden entwickelt, um diesen wertvollen Schmuck zu züchten. Ein Fremdkörper wird dabei vom Menschen in gezüchtete Muscheln eingeführt. Vom ökologischen Standpunkt aus, hat sich diese Entwicklung als sehr günstig erwiesen, da dadurch die letzten natürlichen Bänke von Perlenmuscheln vor der Vernichtung gerettet werden konnten.

Von aussen betrachtet, ist es fast unmöglich eine natürliche von einer gezüchteten Perle zu unterscheiden. Bei der Durchleuchtung mit Röntgenstrahlen sieht man jedoch, dass bei natürlichen Perlen der Kern, d.h. jener Fremdkörper, der die Bildung der Perle verursacht hat, sehr klein ist und dass die Perlsubstanz ca. 90% der Perle darstellt. Bei den Zuchtperlen hingegen besteht der Kern aus einer gedrechselten Perlmutterkugel und ist im Vergleich zur Perlschicht, die selten stärker als 1 mm ist, ziemlich gross.

Bei den Zuchtperlen von Süsswassermuscheln fehlt der Kern, an seiner Stelle befindet sich ein grosser Hohlraum. Perlen gibt es in weiss, rosa, gelb, grau und schwarz.
Ihre Mohshärte ist 3 – 4.

Rhodolith

Eine begehrte, rote Varietät des Granates.

Rubin

Der Rubin ist eine hellrote bis purpurrote Korundvarietät. Sein Name leitet sich vom lateinischen Wort "ruber" oder "ruberus" ab, was rot bedeutet. Einschlüsse sind häufig. Sie bedeuten aber keine Qualitätsminderung, sondern sind geradezu der Echtheitsnachweis für Naturrubine gegenüber den synthetischen Steinen. Am begehrtesten ist die so genannte Taubenblutfarbe, reines rot mit einem Stich ins bläuliche. Meist ist die Farbverteilung aber ungleich, streifig oder fleckig.

Er zählt zu den wertvollsten Edelsteinen. Das liegt einmal an der grossen Härte, denn er wird darin nur vom Diamanten übertroffen, auch wenn er nur 1/140 so hart ist wie jener. Seine Seltenheit ist ein weiterer Grund bei der Preisgestaltung. Schliesslich gilt der Rubin seit Jahrhunderten wie der rote Feuerball der Sonne als Symbol der Macht. Er war der bevorzugte Edelstein der Fürsten. Deshalb finden wir ihn häufig in Kaiser- und Königskronen sowie in anderen Krönungsinsignien.
Seine Mohshärte ist 9.

Saphir

Saphir ist eine Varietät des Minerals Korund. Er ist nicht nur blau, wie die meisten Schmuckliebhaber meinen, sondern umfasst alle Farben ausser Rot. Die rote Korundvarietät heisst Rubin.

Wenn von Saphir ohne jedes Beiwort gesprochen wird, ist immer nur der blaue Saphir gemeint. Andere Farbvarietäten müssen stets mit einem vorangestellten qualifizierenden Wort näher gekennzeichnet sein, z.B. gelber Saphir, grüner Saphir usw. Nur beim farblosen Leukosaphir und beim Padparadscha, einem rötlichgelben bis gelborangen Saphir, braucht es keine nähere Erklärung, weil die Farbe durch den Namen immer eindeutig ist. Es gibt keine scharfe Abgrenzung zwischen Saphir und Rubin.

. Lichtrote oder rosarote Steine werden vom Handel zu den Saphiren gezählt, weil sie dort eine höhere Wertstellung haben als bei Rubin, wo sie als minderwertige Sorten gelten würden. Am begehrtesten sind sattes Königsblau oder Kornblumenblau. Auch Padparadscha ist wegen seiner warmen, seltenen Farbtönung gesucht.
Die Mohshärte des Saphirs ist 9.

Smaragd

Der Name Smaragd (griech. „smaragdos“) bedeutet „grüner Stein“. Smaragd gehört mit Aquamarin und Edelberyll zur Mineraliengruppe der Berylle. Sein grün ist so unvergleichbar, dass man auch ausserhalb der Mineralien- und Edelsteinkunde diesen Farbton als smaragdgrün bezeichnet. Nur allerfeinste Sorten sind klar durchsichtig.

Gewöhnlich ist Smaragd durch Einschlüsse von Gasen, Flüssigkeiten und Fremdkristallen oder durch Hohlkanäle und verheilte Risse getrübt. Auch die Farbverteilung ist oft unregelmässig, gefleckt oder gestreift. Das alles ist nicht unbedingt ein Mangel, sondern vielmehr Hinweis auf seine Echtheit. Schon 4000 v. Chr. war der Smaragd als Tauschobjekt auf den Märkten des Babylonischen Reiches bekannt. Die Härte des Smaragds ist relativ gross, während die Zähigkeit der Kristalle, je nach Art und Menge der Einschlüsse verschieden sein kann.
Seine Mohshärte ist 7 – 8.

Spinell

Erst um 1800 wurde Spinell als eigenständiges Edelsteinmineral erkannt. Vorher galten die roten Spinelle als Abart des Rubins. Dementsprechend gibt es berühmte rote Edelsteine, die früher für Rubine gehalten wurden, tatsächlich aber Spinelle sind. Wie zum Beispiel bei der britischen Staatskrone, mit dem roten „Black Prince’s Ruby“ in der Stirnplatte, der nach neueren Untersuchungen kein Rubin, sondern ein Spinell ist.

Die Farben des Spinells beschränken sich jedoch nicht nur auf rot. Nahezu das ganze Farbenspektrum wird von ihm vertreten. Mehrere Varietäten führen eigene Namen. Der Spinell ist normalerweise durchsichtig und zeigt einen starken Glasglanz.
Seine Mohshärte ist 8.

Sternrubin

Wenn die reflektierenden Fasern des Rubins in verschiedene Richtungen angehäuft liegen und sich unter bestimmten Winkeln schneiden, zeigen sich beim Cabochonschliff vier- oder sechsstrahlige, in extrem seltenen Fällen zwölfstrahlige Sterne. Diese Erscheinung der sternförmigen Lichtstreifen heisst Asterismus. Rubin- und Saphirsterne sind besonders eindrucksvoll.

Sternsaphir

Wenn die reflektierenden Fasern des Saphirs in verschiedene Richtungen angehäuft liegen und sich unter bestimmten Winkeln schneiden, zeigen sich beim Cabochonschliff vier- oder sechsstrahlige Sterne. Diese Erscheinung der sternförmigen Lichtstreifen heisst Asterismus. Rubin- und Saphirsterne sind besonders eindrucksvoll.

Synthese

Die Nachahmung edler Steine ist so alt wie ihr Gebrauch. Immer neue und immer bessere Nachbildungen gelangen mit dem Fortschritt der Technik auf den Markt. Die in Fachkreisen als Synthesen bezeichneten, künstlich gezüchteten Edelsteine sind perfekte Nachbildungen von echten Edelsteinen. Sie gleichen in der chemischen Zusammensetzung und in den physikalischen Eigenschaften den echten Steinen.

Im Handel müssen sie als synthetische Edelsteine gekennzeichnet sein. Es gibt heute eine ganze Reihe verschiedener Methoden bei der Züchtung synthetischer Edelsteine. Oftmals ist es schwer, Synthesen von echten Steinen zu unterscheiden. Mit der Weiterentwicklung der Technik werden die Synthesen immer perfekter und die Identifizierung immer schwieriger. Mittlerweilen gibt es für fast alle Edelsteine entsprechende Synthesen. Seit den fünfziger Jahren gibt es sogar synthetische Edelsteine, die in der Natur kein Gegenstück haben.

Wegen ihrer hervorragenden Eigenschaften sind sie vom Edelsteinmarkt nicht mehr wegzudenken. Dazu gehört zum Beispiel der Zirkonia, der vor allem wegen der hohen Lichtbrechung, des Glanzes und der Brillanz, als Diamantersatz gilt.

Tansanit

Tansanit ist eine blaue Zoisitvarietät. Man findet ihn nur in Tansania und er wurde erst 1967 entdeckt. Bei künstlicher Beleuchtung ist er meist amethystviolett. Besonders geschätzt wir er in den Farben ultramarin bis saphirblau. Er ist durchsichtig.
Seine Mohshärte ist 6 – 7.

Tektit

Seit fast 200 Jahren finden sich in der Literatur sog. „Chrysolithe“ aus Böhmen, die man wegen ihres Aussehens – ein flaschengrünes durchsichtiges Glas – auch „Bouteillensteine“ nannte. 1844 fand man ähnliche Gläser auf den Inseln des Sunda-Archipels. Ihre vielfach kugelige bis tropfenartige Form sowie ihre zerfressene bzw. Fliessstrukturen aufweisende Oberfläche ist so typisch, dass man unschwer ihre Entstehung aus einem Schmelzfluss ableiten kann, weshalb man sie heute als Tektite (griech. Tektos = geschmolzen) bezeichnet.

Auffallend ist bei all diesen Funden jedoch, dass keinerlei Beziehung zur Geologie und Mineralogie der Umgebung, d.h. ihrer Fundstätte besteht. Sie unterscheiden sich auch von allen anderen „natürlichen Gläsern“, zum Beispiel Obsidian, durch einen ungewöhnlich niedrigen Wassergehalt. Zum heutigen Zeitpunkt nimmt man an, dass Tektite das Produkt eines vulkanischen Ereignisses der Mondkruste sind und damit also reine Mondmaterie.

Wenn auch endgültige Beweise für diese Theorie bisher noch fehlen, ist sie trotz ihrer für manche Wissenschaftler extremen Deutung doch die bisher einzige, die alle Aspekte des Tektitenproblems auf einfache Weise recht widerspruchsfrei lösen hilft. Vielleicht ergeben neue Untersuchungen jedoch weitere überraschende Deutungen.

Topas

Bei diesem Mineral handelt es sich um einen besonders stark glänzenden Edelstein, der das Licht zudem noch in den verschiedensten Farben reflektiert. Schon die Römer der Antike kannten und schätzten den Topas, der auch heute noch zu den begehrtesten Edelsteinen gehört. Die gewöhnlich nur blass ausgebildeten Farben des Topases reichen von Rot über Gelb mit einem Stich ins Rötliche, als besonders wertvoll gilt Rosa und kräftiges Blau. Auch farblose Topase sind bekannt.
Die Mohshärte des Topases ist 8.

Türkis

Türkis ist einer der ältesten vom Menschen genutzten Edelsteine. Lagerstätten auf der Halbinsel Sinai in Ägypten wurden schon vor 6000 Jahren in regelrechtem Bergbaubetrieb ausgebeutet. Türkis war in der Vergangenheit unter dem Namen „türkischer Stein“ bekannt, weil die ersten Exemplare dieses Minerals aus Persien auf den Karawanenstrassen quer durch die Türkei nach Europa gelangten.

Der bisher älteste archäologische Fund dieses Minerals stellt ein ungefähr 8000 Jahre altes Armband aus Gold und Türkis dar und stammt aus dem alten Ägypten. Auch die Azteken Mittelamerikas schätzten ihn über alles. Türkis ist undurchsichtig (opak). Seine Farbe schwankt zwischen himmelblau und apfelgrün. Das begehrte Himmelblau schlägt bei 250°C in ein unansehnliches Grün um, verändert sich aber auch zuweilen unter Einwirkung des Sonnenlichts, des Hautschweisses, von Seife und anderen Kosmetika.

Manchmal leidet die Farbe schon wegen starker Austrocknung, durch Verlust der natürlichen Feuchtigkeit. Dementsprechend sollte Türkis etwas vorsichtiger als so mancher andere Edelstein behandelt werden. Beim Händewaschen sollte man Türkise abnehmen.

Eine gleichmässige reine Farbe ist selten. Häufig wird Türkis von braunen, dunkelgrauen oder schwarzen Adern durchsetzt. Wir sprechen dann von Türkismatrix. Solche Aggregate wirken oft sehr attraktiv, sie sind ausserdem ein sicherer Hinweis auf die Echtheit des Steins.
Seine Mohshärte ist 5 – 6.

Turmalin

Der Turmalin ist ein unglaublich farbenreicher Stein. Dementsprechend gibt es viele Varietätennamen: Achroit ist farblos, Daravit hell- bis dunkelgrün, Indigolith blau, Rubellit rosa bis rot, Schörl schwarz, Siberith lilarot bis violettblau und Verdelith grün. Einfarbige Turmaline sind eher selten. Oft gibt es am gleichen Kristall verschiedene Farbtöne. Der Volksmund nennt zum Beispiel den Turmalin mit rotem Kern und grüner Umhüllung Wassermelonen-Turmalin.

Nach Erhitzen und Abkühlung, bei Druck und Reiben zieht der Turmalin Staubteilchen und kleine Papierschnitzel an. Die Holländer nannten ihn deshalb „Aschentrekker“ d.h. Aschenzieher. Auch beim Tragen zieht der Turmalin immer etwas Staub an. Deshalb muss er im Schmuckstück öfter als andere gereinigt werden.
Die Mohshärte des Turmalins ist 7 – 7.

Zirkon

Der Zirkon hat viele edle Eigenschaften. Er kommt farblos und in den unterschiedlichsten Farbtönen vor, zeigt lebhaften Glanz, hat eine hohe Lichtbrechung und besitzt ein sprühendes Feuer. Abgesehen vom blauen und farblosen Zirkon geniesst er aber bei Schmuckliebhabern nicht die Wertschätzung, die ihm eigentlich zustehen würde. Vor allem farbloser Zirkon, der jedoch nicht mit Zirkonia (siehe Synthesen) verwechselt werden darf, wurde schon vor Jahrhunderten wegen seines Feuers und starken Glanzes als Diamantersatz hoch geschätzt.
Seine Mohshärte ist 6 – 7.

Zirkonia

Die Nachahmung edler Steine ist so alt wie ihr Gebrauch. Immer neue und immer bessere Nachbildungen gelangen mit dem Fortschritt der Technik auf den Markt. Die in Fachkreisen als Synthesen bezeichneten, künstlich gezüchteten Edelsteine sind perfekte Nachbildungen von echten Edelsteinen. Sie gleichen in der chemischen Zusammensetzung und in den physikalischen Eigenschaften den echten Steinen.

Im Handel müssen sie als synthetische Edelsteine gekennzeichnet sein. Es gibt heute eine ganze Reihe verschiedener Methoden bei der Züchtung synthetischer Edelsteine. Oftmals ist es schwer, Synthesen von echten Steinen zu unterscheiden. Mit der Weiterentwicklung der Technik werden die Synthesen immer perfekter und die Identifizierung immer schwieriger. Mittlerweilen gibt es für fast alle Edelsteine entsprechende Synthesen. Seit den fünfziger Jahren gibt es sogar synthetische Edelsteine, die in der Natur kein Gegenstück haben.

Wegen ihrer hervorragenden Eigenschaften sind sie vom Edelsteinmarkt nicht mehr wegzudenken. Dazu gehört zum Beispiel der Zirkonia, der vor allem wegen der hohen Lichtbrechung, des Glanzes und der Brillanz, als Diamantersatz gilt.

Zitrin

Der Zitrin gehört zur Quarz-Gruppe. Die zitronengelbe Farbe gab ihm den Namen. Seit dem 4. Jahrtausend v. Chr. war dieses Mineral schon im Iran, in Ägypten und Indien bekannt. Zur Zeit der Griechen und Römer kam es dann sowohl in der Edelsteinkunde als auch als Schmuckstein zur Verwendung.

Irreführenderweise wird der Zitrin schon seit jeher im Handel zu Unrecht als „Rio-Grande-Topas“ oder noch schlechter, gar als „Topas“ bezeichnet. Natürlich ist diese Bezeichnung grob falsch und könnte dem Gesetz nach auch als Betrug geahndet werden.
Seine Mohshärte ist 7.

Zoisit

Unter dem Überbegriff Zoisit werden heute drei verschiedene Mineralien zusammengefasst, nämlich Zoisit, Thulit, und Tansanit. Die bekannteste und zugleich begehrteste Art des Zoisits ist jedoch zweifellos der Tansanit, der sich durch seine glänzenden, herrlich dunkelblau bis violett gefärbten Kristalle auszeichnet. (Siehe Tansanit.)
Seine Mohshärte ist 6 – 7.

Zuchtperle

Perlen dienen dem Menschen schon seit 6000 Jahren als Schmuck. Ohne Bearbeitung zeigen sie hohen Glanz und seidigen Schimmer. Sie gehören nicht zu den Mineralien sondern sind ein tierisches Produkt. Durch das Eindringen eines Fremdkörpers (z.B. eines Sandkorns) in die Muschel entsteht die Perle. Der Fremdkörper wird langsam und schichtweise mit Lagen von Perlmuttersubstanz umhüllt.

Da natürliche Perlen heute bereits selten zu finden sind, hat man Methoden entwickelt, um diesen wertvollen Schmuck zu züchten. Ein Fremdkörper wird dabei vom Menschen in gezüchtete Muscheln eingeführt. Vom ökologischen Standpunkt aus, hat sich diese Entwicklung als sehr günstig erwiesen, da dadurch die letzten natürlichen Bänke von Perlenmuscheln vor der Vernichtung gerettet werden konnten.

Von aussen betrachtet, ist es fast unmöglich eine natürliche von einer gezüchteten Perle zu unterscheiden. Bei der Durchleuchtung mit Röntgenstrahlen sieht man jedoch, dass bei natürlichen Perlen der Kern, d.h. jener Fremdkörper, der die Bildung der Perle verursacht hat, sehr klein ist und dass die Perlsubstanz ca. 90% der Perle darstellt.

Bei den Zuchtperlen hingegen besteht der Kern aus einer gedrechselten Perlmutterkugel und ist im Vergleich zur Perlschicht, die selten stärker als 1 mm ist, ziemlich gross. Bei den Zuchtperlen von Süsswassermuscheln fehlt der Kern, an seiner Stelle befindet sich ein grosser Hohlraum. Perlen gibt es in weiss, rosa, gelb, grau und schwarz.
Ihre Mohshärte ist 3 – 4.